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Usability Websites

Usability-Potenziale für Websites

Wie sich mit einfachen Mitteln die Nutzerfreundlichkeit von Websites verbessern lässt

Karsten Buth, 24. Oktober 2022

Die Nutzerfreundlichkeit (Usability) von Websites ist ein oft vernachlässigtes Thema. Dabei ist es gar nicht kompliziert, die User Experience zu verbessern und damit auch die Konversionsrate zu steigern.

Warum ist Nutzerfreundlichkeit (Usability) so wichtig?

In einer Umfrage des Baymard Institutes gaben 67% der befragten Online-Shopper an, dass sie mindestens einmal pro Woche aufgrund von schlechter Nutzerfreundlichkeit eine Website verlassen. Darüber hinaus gab es auch Befragte, die sagten, dass sie nicht wiederkommen werden, wenn sie einmal eine schlechte Erfahrung gemacht haben.

Dies zeigt deutlich, welch hohen Stellenwert die Nutzerfreundlichkeit hat – sowohl für Unternehmen als auch für Kunden. Doch was ist überhaupt unter „Nutzerfreundlichkeit“ zu verstehen?
Eine gängige Definition lautet: „Die Eigenschaft eines Produkts oder Systems, intuitiv und ohne große Hilfestellung verstanden und bedient zu werden.“ In der Praxis bedeutet dies aus Nutzersicht: Je mehr Hürden ich als User auf meinem Weg zum Ziel überwinden muss, desto unwilliger bin ich, dieses Ziel tatsächlich zu erreichen.

Die User Experience (UX) beschreibt alle Momente im Zusammenhang mit der Wahrnehmung und dem Gebrauch eines digitalen Produkts durch den Kunden. Sie misst sich am Verhältnis von Aufwand und Ertrag: Je geringer der Aufwand für den Kunden beim Finden & Kaufen des gewünschten Artikels ist, desto höher ist in der Regel auch sein Bindungswille an dieses Angebot oder Unternehmen (Brand Loyalty).

Einfache Mittel zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit

Eine Website mit guter Usability ist für die Besucher angenehm zu bedienen und erleichtert ihnen die Suche nach den gewünschten Informationen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher bereits nach wenigen Sekunden wieder abspringen (Bounce Rate) verringert sich. Die dafür notwendigen Mechanismen sind leicht nachvollziehbar. Dennoch vernachlässigen viele Unternehmen diese allzu oft.

Die folgenden Aspekte sollten berücksichtigt werden, um die Zufriedenheit der Besucher hochzuhalten:

Einfache und intuitive Bedienbarkeit ist wichtiger als zügellose Kreativität
Nutzer haben bestimmte Verhaltensmuster bei der Internetnutzung gelernt. Links sind unterstrichen, das Logo oben links ist mit der Startseite verlinkt, der Warenkorb eines Online-Shops findet sich oben rechts, zum Impressum führt ein Link im Footer der Seite. Wer gelernte Muster nicht neu erfinden und seine Nutzer nicht umerziehen will, macht seine Besucher direkt zufriedener.

Weniger ist mehr: Eine klare und übersichtliche Navigation
Besucher sollen sich auf der Website gut zurechtfinden können. Dabei helfen klar bekannte Menüpunkte und eine technisch gut umgesetzte Suchfunktionen, bei der die Suchergebnisse in Kategorien eingeteilt oder nach Relevanz sortiert angezeigt werden.

Inhalte nach vorn: Die wichtigsten Informationen gehören bereits auf die Startseite
Die Homepage einer Website gibt Orientierung. Welche Inhalte und Funktionen erwarten mich als Besucher? Teasertexte verlinken auf die Details, die dann auf den Unterseiten stattfinden.

Schnelle Ladezeiten verhindern Nutzerabsprünge
Die Websites der Wettbewerber sind nur einen Klick in den Suchergebnissen entfernt oder bereits in einem anderen Browser-Tab geöffnet. Wenn Nutzer jetzt zu lang warten müssen, bis Ihre Website geladen ist, ist der Weg zu Alternativen kurz. Daher gilt: Schnelle Ladezeiten sind wichtig für die Usability – und auch ein immer stärkerer Faktor in der Suchmaschinenoptimierung.

Don’t make me think: Klare Handlungsaufforderungen mit Call-to-Action (CTA)
Call-to-Action-Elemente leiten die User auf der Website zur gewünschten Funktion. Sie sollten klar beschriftet und deutlich sichtbar sein. Mit einer aktiven Formulierung wie “Jetzt kostenlos testen” oder “Beratungstermin vereinbaren” werden Nutzer konkret angesprochen und zu einer Handlung aufgefordert.

Usability für alle Endgeräte (Smartphone, Tablet, Desktop)
Egal auf welchem Endgerät – ob Smartphone, Tablet oder Desktop-PC – die Nutzerinformationen müssen klar strukturiert und leicht verständlich präsentiert werden. Ideal ist es, wenn sich die Inhalte automatisch an das jeweilige Display anpassen (Responsive Webdesign).

Welche positiven Auswirkungen sind von Usability-Verbesserungen zu erwarten?

Die Usability ist wichtig, weil sie die Zufriedenheit der Nutzer mit einer Website bestimmt. Je zufriedener, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer zu Käufern werden, einen Newsletter abonnieren oder eine Anfrage verschicken. Anders gesagt: Die Konversionsrate (Conversion Rate) der Website steigt.

Für wen das neu ist: Mit der Konversionsrate ist der Prozentsatz der Besucher gemeint, die auf einer Website eine gewünschte Aktion ausführen (beispielsweise Produkt kaufen, Anmeldeformular ausfüllen o.ä.). Das Ziel vieler Website-Optimierungen ist es daher, Maßnahmen zu ergreifen, die diese Konversionsrate erhöhen.

Fazit: Lohnt sich die Mühe?

User Experience ist ein komplexes und weitläufiges Thema. Es gibt neben den hier genannten noch unzählige weitere Aspekte, die man berücksichtigen kann, wenn man eine Website nutzerfreundlicher gestalten möchte.

Zum Einstieg in das Thema Usability sind die vorangestellten Optimierungspunkte ein guter Start, die bereits große Auswirkungen haben können. In der Realität zeigt sich oft, dass bereits kleine Verbesserungsschritte dazu beitragen, die Performance einer Website zu erhöhen. Für besucherstarke Online-Shops kann es daher bereits wirtschaftlich bedeutend sein, die eigene Conversion Rate im Nachkommabereich zu erhöhen.